
Siemens und Freyr gaben kürzlich bekannt, eine Kooperation bei der nachhaltigen Batteriezellen-Produktion einzugehen. Zusammen mit Nvidia und AWS schaffen sie eine Freyr Gigafactory im immersiven industriellen Metaversum.
Im Rahmen der Kooperation wird Freyr Siemens als bevorzugten Lieferanten in der Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologie wählen. Dadurch kann der Batteriehersteller die Produktion skalieren und die Anlagen- und Energieeffizienz maximieren.
Freyr will Batterie-Gigafactories mit Technik von Siemens ausstatten
Freyr plant, seine Gigafactories in Norwegen und den USA mit dem Industrial Operations X Portfolio von Siemens auszustatten. Es bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen für Industriebetriebe an, um Operational Technology (OT) mit integrierter Informationstechnologie (IT) zu kombinieren.
Siemens und Freyr bündeln ihre Kräfte entlang des gesamten Batteriedesign- und Fertigungsprozesses. Siemens bietet Lösungen zum Product Lifecycle Management (PLM), Manufacturing Execution Systems (MES), Industrial Edge Computing und Tools für IT/OT-Konnektivität an. Mit Industrial Operations X wird Freyr in der Lage sein, Design und Fertigung besser zu verbinden, um die Produktion zu skalieren.
Die Zusammenarbeit wird Freyr auf dem Weg zu seinen geplanten Gigafactories voranbringen, die Verfügbarkeit von EV-Batterielösungen sowie Energiespeichersystemen erhöhen und so die Transformation der Automobilindustrie und der Stromnetze beschleunigen.
Showcase des Industrial Metaverse auf der Hannover Messe zu sehen
Zusammen mit NVIDIA hat Siemens für die Hannover Messe einen Showcase entwickelt, der das transformative Potenzial des industriellen Metaversums aufzeigt. Er basiert auf einem Cloud-basierten digitalen Zwillings der Freyr-Fabriken, der mit AWS IoT TwinMaker erstellt wurde und in einer benutzerdefinierten Siemens-Anwendung auf Basis der NVIDIA Omniverse-Plattform entwickelt wurde. Der Showcase demonstriert, wie Unternehmen wie Freyr bessere und schnellere Entscheidungen treffen können, indem sie mit dem umfassenden digitalen Zwilling des Produkts interagieren. Das Modell integriert Produktions- und Service-Lebenszyklen in einer immersiven High-Fidelity-Umgebung. Es beinhaltet Betriebsdaten aus der Fabrik, 3D-Definitionen von Gebäuden, Anlagen, Maschinen und Geräten, Informationen zur menschlichen Ergonomie und Sicherheit, detaillierte Produktionsprozesse, Roboter und fahrerlose Transportfahrzeuge sowie Simulationen von Produkten und Produktion.
“Durch die Zusammenarbeit erleichtern Siemens und AWS-Industriekunden die Nutzung von Siemens Xcelerator und den branchenführenden Cloud-Services von AWS wie AWS IoT TwinMaker, um neue Einblicke in die Fertigung, Automatisierung und vernetzte Services zu liefern”, sagte Bill Vass, Vice President of Engineering bei AWS. “Während wir neue Wege finden, um die Cloud- und Virtualisierungstechnologie zu nutzen, um reale Probleme wie die Batterieproduktion von Elektrofahrzeugen zu lösen, wird die Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen wie Siemens Unternehmen jeder Größe dabei helfen, industrielle Komplexität in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.”
Siemens und Freyr sondieren Finanzierungsmöglichkeiten und Wertschöpfungsketten
Freyr arbeitet derzeit daran, Projektfinanzierungen für Giga Arctic und Eigenkapital für Giga America zu akquirieren. Über die traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehung hinaus wird die Vereinbarung zwischen Freyr und Siemens auch Gespräche über mögliche Finanzierungsoptionen über Siemens Financial Services sowie eine mögliche Abnahmevereinbarung für Batteriezellen beinhalten.
Im Januar dieses Jahres kündigten Siemens und Freyr ihre Absicht an, mit Caterpillar, Glencore und Nidec eine strategische Koalition zu bilden, um die Ausweitung nachhaltiger Batterielösungen in Europa, Nordamerika und darüber hinaus zu fördern. Die jetzt bekannt gegebene strategische Partnerschaft zwischen Siemens und Freyr wird die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette der Batterieherstellung weiter vorantreiben.