Die perfekte Maschinenhändler-Website

Als pro­fes­sio­nel­ler Maschi­nen­händ­ler sollten Sie im Jahr 2024 eine eigene Webseite haben. Ansonsten wirkt Ihr Unter­neh­men nicht mehr zeitgemäß, poten­zi­el­le Kunden könnten gar denken, dass es sich beim Verkäufer um einen Betrüger handelt. Heben Sie sich von den schwarzen Schafen am Markt direkt ab. Ihre Inter­net­sei­te ist die beste Mög­lich­keit einen guten ersten Eindruck zu hin­ter­las­sen. Denn über 80% aller Inter­es­sen­ten infor­mie­ren sich vor dem Kauf online über Ihre Geschäftspartner.

Wie sollte meine Webseite aufgebaut sein?

Der wich­tigs­te Teil Ihrer Webseite ist die Start­sei­te. Jeder Besucher muss hier auf einen Blick alle Infor­ma­tio­nen zu Ihrem Unter­neh­men sowie zu Ihren Produkten und Dienst­leis­tun­gen finden. Neben der Start­sei­te benötigen Sie eine Übersicht Ihrer ange­bo­te­nen Maschinen sowie Detail­sei­ten zu diesen. Wenn Sie lager­hal­ten­der Händler sind, ist es sinnvoll die Anfahrt zu beschrei­ben. Dies kann mit einer Kon­takt­sei­te kom­bi­niert werden. Schaffen Sie Käu­fer­ver­trau­en mit einer “Über uns”-Seite. Weiterhin sind Sie gesetz­lich dazu ver­pflich­tet, ein Impressum sowie eine Daten­schutz­er­klä­rung bereitzustellen.

Wichtig: Besucher werden Ihre Webseite nur über­flie­gen! Nutzen Sie deshalb Über­schrif­ten und heben Sie wichtige Stich­wör­ter hervor. Bilden Sie kurze Sätze und arbeiten Sie mit aus­sa­ge­kräf­ti­gen Bildern oder Info­gra­fi­ken. Zudem werden Auf­zäh­lungs­punk­te eher gelesen als Fließtext.

Was gehört auf die Startseite?

  • Eine kurze Info zu Ihrem Unter­neh­men, Ihren Produkten und Ihrer Dienstleistung
  • Kon­takt­mög­lich­kei­ten (Ihre Anschrift, Ihre Tele­fon­num­mer) sowie ein Link zu den jewei­li­gen Ansprech­part­nern Ihres Unter­neh­mens (mit Bild, Durchwahl und E‑Mail-Adresse)
  • Ein Link zu Ihrer Maschinenliste
  • Ein Güte­sie­gel (z.B. das Maschinen­sucher Vertrauenssiegel)

Was gehört nicht auf die Startseite?

  • Große, nichts­sa­gen­de Bilder, ins­be­son­de­re in Slidern
  • Musik und Animationen
  • Eine vor­ge­schal­te­te Begrüßungsseite
  • Pop-Ups

Wie stelle ich meine Maschinen dar?

Die Start­sei­te Ihrer Maschi­nen­lis­te sollte einen Überblick über all Ihre Angebote beinhal­ten. Maschinen welcher Kate­go­rien bieten Sie an? Verlinken Sie für jede Kategorie eine Über­sichts­sei­te mit Infor­ma­tio­nen und Angeboten zu dieser Produktkategorie.

Sie sollten eine eigene Detail­sei­te pro ange­bo­te­ner Maschine haben, deren Aufbau sich an den Inse­rat­de­tail­sei­ten von Maschinen­sucher ori­en­tie­ren kann. Dies bedeutet ins­be­son­de­re, dass folgende Angaben in struk­tu­rier­ter Art und Weise zu finden sind:

  • Mehrere Fotos in guter Qualität
  • Kategorie (z.B. in Form einer Breadcrumb-Navigation)
  • Her­stel­ler
  • Modell
  • Maschi­nen­typ
  • Baujahr
  • Kurz­be­schrei­bung
  • Eigene Refe­renz­num­mer
  • Die Kon­takt­da­ten des jewei­li­gen Ansprechpartners
  • Ein Kon­takt­for­mu­lar

Halten Sie die Bezeich­nun­gen in jedem Fall kon­sis­tent! Verwirren Sie Ihre Kunden und Such­ma­schi­nen nicht mit wech­seln­den Bezeich­nun­gen. Zur struk­tu­rier­ten Dar­stel­lung der Daten finden Sie am Ende dieses Artikels einen Absatz, der noch einmal detail­liert auf die tech­ni­sche Umsetzung eingeht.

Wie stelle ich mein Unternehmen vor?

Infor­ma­tio­nen zu Ihrem Unter­neh­men helfen dabei, das Vertrauen der Maschi­nen­käu­fer zu gewinnen. Geben Sie Ihrer Firma auf der “Über Uns”-Seite ein Gesicht. Stellen Sie die Unter­neh­mens­füh­rung vor. Gehen Sie auf die Historie und Werte Ihrer Firma ein. Zeigen Sie, dass Sie ein ver­läss­li­cher Partner sind. Nutzen Sie dazu Kun­den­re­fe­ren­zen, Kun­den­stim­men und Medi­en­er­wäh­nun­gen. Ihre Team­mit­glie­der und Ansprech­part­ner können Sie entweder hier vor­stel­len oder auf einer separaten Team-/Kon­takt­sei­te.

Was gehört auf eine Kontakt-/Anfahrtseite?

Machen Sie es Inter­es­sen­ten so einfach wie möglich, Ihr Unter­neh­men zu kon­tak­tie­ren. Dazu sollten Sie die jewei­li­gen Ansprech­part­ner mit Tele­fon­num­mer und E‑Mail-Adresse angeben. Falls die ver­ant­wort­li­chen Ansprech­part­ner viel im Außen­dienst unterwegs sind, nennen Sie die Han­dy­num­mern. Bieten Sie außerdem ein Kon­takt­for­mu­lar an. So können Käufer Ihnen schreiben, ohne die Seite verlassen zu müssen.

Ihre Adresse sollte nicht nur als Text dar­ge­stellt werden, sondern auch mit Hilfe einer Karte visua­li­siert werden. Beschrei­ben Sie außerdem den Weg von der nächsten Autobahn oder Landstraße.

Pra­xis­tipp: Nutzen Sie Bilder Ihrer Ansprech­part­ner. So wirkt die Seite per­sön­li­cher und Sie schaffen Vertrauen.

Wie sollte ich meine Webseite gestalten?

Ziehen Sie dies­be­züg­lich einen Profi zu Rate (Free­lan­cer, Agentur), der etwas von Webseiten-Gestal­tung versteht. Heut­zu­ta­ge ist ein zeit­ge­mä­ßes Design uner­läss­lich, um nicht unpro­fes­sio­nell zu wirken. Alle 5 bis 10 Jahre sollten Sie zudem einen soge­nann­ten Relaunch vornehmen und Ihr Design sowie Ihre Technik den aktuellen Gege­ben­hei­ten anpassen. Besonders wichtig ist in diesem Zusam­men­hang das Stichwort Respon­si­ve Design. Ihre Webseite sollte auf sämt­li­chen End­ge­rä­ten (Desktop, Smart­phone, Tablet) gut aussehen und funk­tio­nie­ren. In Deutsch­land kommt inzwi­schen die Hälfte aller Besucher von Mobil­ge­rä­ten wie Smartphones.

Wie weise ich auf meine Social Media Kanäle hin?

Betreiben Sie aktiv eine Facebook-Seite, ein Twitter-Konto oder einen YouTube-Kanal, dann verlinken Sie auf diese. Nutzen Sie dazu ent­spre­chen­de Icons. Achtung! Wenn Sie vor 5 Jahren mal 2 Videos auf YouTube hoch­ge­la­den haben sollten Sie keinen Link setzen. Social Media wirkt nur dann glaubhaft, wenn Sie es regel­mä­ßig und dauerhaft betreiben.

Welche rechtlichen Anforderungen habe ich zu erfüllen?

Bitte beachten Sie, dass die folgenden Infor­ma­tio­nen keine Rechts­be­ra­tung dar­stel­len. Um alle juris­ti­schen Risiken abzu­de­cken, sollten Sie bei Bedarf einen Fach­an­walt hinzuziehen.

Impressum

Nach dem Tele­me­di­en­ge­setz (TMG) § 5 sind Sie ver­pflich­tet, ein Impressum bereit­zu­stel­len. Dieses muss, wie die Daten­schutz­er­klä­rung, von jeder Seite aus mit einem Klick erreich­bar sein. Das Impressum muss folgende Angaben enthalten:

  • Vor- und Nachname des Ein­zel­un­ter­neh­mers bzw. des/der Ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten bei juris­ti­schen Personen (z.B. Geschäfts­füh­rer einer GmbH)
  • Bei juris­ti­schen Personen und Per­so­nen­han­dels­ge­sell­schaf­ten die Rechtsform
  • Ladungs­fä­hi­ge Adresse (kein Postfach)
  • E‑Mail-Adresse
  • Tele­fon­num­mer
  • Ihre Han­dels­re­gis­ter­num­mer sowie das zustän­di­ge Regis­ter­ge­richt, sofern Sie ein­ge­tra­gen sind
  • Ihre Umsatz­steu­er-ID

Datenschutzerklärung

Ebenfalls nach dem TMG (§ 13) benötigen Sie eine Daten­schutz­er­klä­rung. Das Fehlen dieser ist ebenso wie eine Ver­let­zung der Impres­sums­pflicht abmahn­fä­hig und kann durch die Behörden geahndet werden. Seit des Inkraft­tre­tens der Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO ) haben sich die Anfor­de­run­gen für die Ver­ar­bei­tung von per­sön­li­chen Daten weiter ver­schärft. Zu den per­sön­li­chen Daten zählen nicht nur offen­sicht­li­che Angaben wie Namen und Geburts­da­ten, sondern auch für den Besuch der Website not­wen­di­ge tech­ni­sche Infor­ma­tio­nen wie die IP-Adresse. Die Daten­schutz­er­klä­rung muss folgende Angaben enthalten:

  • Name und Kon­takt­da­ten des Ver­ant­wort­li­chen sowie ggf. seines Vertreters
  • Ggf. die Kon­takt­da­ten des Datenschutzbeauftragten
  • Rechts­grund­la­ge und Zweck der Datenverarbeitung
  • Berech­tig­te Inter­es­sen, auf Grund derer per­sön­li­che Daten ohne explizite Zustim­mung ver­ar­bei­tet werden
  • Empfänger von Daten, z.B. Ihr Steu­er­be­ra­ter aber auch Google, wenn Sie eine Google Maps Karte einbinden oder Google Analytics nutzen.
  • Angaben zur Über­mitt­lung von Daten in Drittstaaten
  • Dauer der Spei­che­rung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten
  • Hinweise auf Betrof­fe­nen­rech­te nach Artikel 15–21 DSGVO
  • Hinweis auf das Beschwer­de­recht bei einer Aufsichtsbehörde
  • Auf­klä­rung über ver­pflich­te­te Bereit­stel­lung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten zum Vertragsabschluss

Pra­xis­tipp: Nutzen Sie für die Erstel­lung von Impressum und Daten­schutz­er­klä­rung einen der zahl­rei­chen kos­ten­lo­sen Online-Gene­ra­to­ren wie z.B. bei e‑recht24.

Verwendung fremder Bilder und Texte

Nutzen Sie nur Texte und Bilder, an denen Sie die not­wen­di­gen Nut­zungs­rech­te haben. Oft werden Fotos und Texte von Her­stel­lern oder anderen Händlern über­nom­men. Dies ist ohne explizite Zustim­mung der Rech­te­inha­ber illegal und kann zu Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen führen. Es ist immer besser, eigene und authen­ti­sche Bilder zu nutzen.

Welche Sicherheitsmaßnahmen sollte ich ergreifen?

Ver­schlüs­seln Sie Ihre Website unbedingt per SSL. Dies erkennen Sie am “https://” am Anfang der URL. Https ist seit Inkraft­tre­ten der DSGVO Pflicht, sobald per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten über­tra­gen werden. Außerdem kenn­zeich­net der ver­brei­te­te Chrome-Browser unver­schlüs­sel­te Websites als “nicht sicher”. Let’s Encrypt bietet die nötigen Zer­ti­fi­ka­te kos­ten­frei an und ist bei vielen Hostern eingebunden.

Wenn Sie ein Content-Manage­ment-System (CMS) wie WordPress nutzen, achten Sie darauf, immer die aktu­ells­te Version zu nutzen. Dies gilt sowohl für das CMS selbst, als auch für die ver­wen­de­ten Plug-Ins. So stellen Sie sicher, dass Hacker keine bekannten Sicher­heits­lü­cken alter Versionen ausnutzen können.

Machen Sie regel­mä­ßig Back-Ups Ihrer Website. Viele Hosting-Anbieter bieten auto­ma­ti­sche Back-Ups kos­ten­frei oder für einen geringen Aufpreis an. So stellen Sie sicher, dass Sie im Falle von unge­woll­ten Ände­run­gen, eines Fest­plat­ten­de­fekts oder eines Hacker­an­griffs Ihre Seite zeitnah und ohne großen Aufwand wieder auf den aktuellen Stand bringen können.

Nutzen Sie niemals für Ihre Website und Ihre E‑Mail-Adresse dasselbe Passwort. Gute Pass­wör­ter sind lang und bestehen sowohl aus Buch­sta­ben, als auch aus Zahlen und Son­der­zei­chen. Richten Sie für jeden Mit­ar­bei­ter einen separaten Zugang ein.

Wie optimiere ich meine Seite für Suchmaschinen wie Google?

Neben der bereits ange­spro­che­nen Daten­qua­li­tät gibt es über 200 Ran­king­fak­to­ren, deren genaue Gewich­tung niemand außer Google selbst kennt. Such­ma­schi­nen versuchen immer das best­mög­li­che Nut­zer­er­leb­nis zu bieten. Opti­mie­ren Sie Inhalte daher nicht primär für Such­ma­schi­nen, sondern für Ihre (poten­ti­el­len) Kunden.

Da Such­ma­schi­nen heut­zu­ta­ge nur Text – und dem­entspre­chend keine Bilder oder Videos – verstehen können, ist es wichtig, dass Sie alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen in Textform auf­be­rei­ten. Sehen Sie dem­entspre­chend davon ab, Infor­ma­tio­nen in Bilder zu schreiben. Ihre Inhalte sollten aus­führ­lich – aller­dings nicht künstlich auf­ge­bla­sen – sein.

Weiterhin sollten Ihre Texte auf für Ihr Unter­neh­men relevante Keywords optimiert sein. Keywords sind die Begriffe, die von Nutzern bei Such­ma­schi­nen ein­ge­ge­ben werden. Ein typischer Such­be­griff wäre “Kan­ten­an­leim­ma­schi­ne Ruhr­ge­biet”. Diese Schlüs­sel­wor­te sollten im Text auf sinnvolle Art und Weise vorkommen. Bei der Auswahl der Keywords, auf die Sie Ihre Seiten opti­mie­ren möchten, sollten Sie sich Ihre Kon­kur­renz genau ansehen und zusätz­lich Keyword-Tools hin­zu­zie­hen (z.B. keywordtool.io). Es ist unrea­lis­tisch als kleiner Händler für den Begriff “Gebrauch­te Maschinen” auf die erste Seite zu kommen. Große Platt­for­men wie Maschinen­sucher haben hier struk­tu­rel­le Vorteile. Oftmals ist es daher sinnvoll sich auf alter­na­ti­ve Keywords mit Lokal­be­zug zu fokussieren.

Achtung: Keyword-Spamming (unnötige Wie­der­ho­lun­gen von Stich­wör­tern) wird heut­zu­ta­ge abgestraft.

Das wich­tigs­te Keyword ist Ihr Unter­neh­mens­na­me. Wenn Ihre Website zu diesem Such­be­griff nicht gefunden wird, werden viele Maschi­nen­käu­fer denken, dass Sie gar keine Website haben. Legen Sie einen aus­führ­li­chen Google My Business Eintrag inklusive Bildern und Fir­men­lo­go zu Ihrem Unter­neh­men an. So wird Ihr Unter­neh­men noch pro­mi­nen­ter angezeigt.

Pra­xis­tipp: mit dem Operator “site:ihredomain.de” können Sie prüfen welche Seiten Ihrer Website Google bereits kennt.

Was sind strukturierten Daten und warum sind diese wichtig?

Opti­ma­ler­wei­se nutzen Sie HTML-Tags. Diese erleich­tern das maschi­nel­le Suchen um ein Viel­fa­ches und sorgen so dafür, dass z.B. Google Ihre Website besser versteht und in der Such­ergeb­nis­lis­te weiter oben ranken kann. Dies können Sie mittels Meta-Tags lösen, zum Beispiel:

<meta name=“manufacturer“ content=“Siemens“>

<meta name=“model“ content=“Simatic S7“>

Indi­vi­du­ell anlegbar: <meta name=“[BEZEICHNUNG]“ content=“[EIGENSCHAFT]“>

Alter­na­tiv können Sie HTML-Elemente, die Infor­ma­tio­nen zum Inserat enthalten, mit HTML-Klassen und/oder ‑IDs beschrif­ten. Zum Beispiel:

Code Dar­stel­lung auf der Website
<p class=“manufacturer“>Siemens</p>

Siemens

<div class=“manufacturer“>
<p>Siemens</p>
</div>

Siemens

<table class=“product-details“>
<tr>
<td>Hersteller</td>
<td id=“manufacturer“>Siemens</td>
</tr>
….
</table>
Her­stel­ler Siemens

Die Bezeich­nun­gen sollten plausibel sein. Dem­entspre­chend sollten Sie keine Infor­ma­tio­nen an gekenn­zeich­ne­ten Stellen einfügen, an denen sie seman­tisch keinen Bezug haben. Negativbeispiel:

Code Dar­stel­lung auf der Website
<div class=“product-details“>
<p id=“construction-year“>2013 – Refe­renz­num­mer M12345</p>
</div>

2013 – Refe­renz­num­mer M12345

Das Element wird als Baujahr-Infor­ma­ti­on gekenn­zeich­net, enthält aber zusätz­lich noch andere Infor­ma­tio­nen (hier eine Referenznummer).