Zyklendrehmaschine

Anwendungsbereiche & Alternativen zur Zyklendrehmaschine

Eine Zyklen­dreh­ma­schi­ne ist eine hybride Werk­zeug­ma­schi­ne, die eine Mischung aus her­kömm­li­cher Dreh­tech­nik und CNC-Tech­no­lo­gie darstellt. Sie ermög­licht es, Werk­stü­cke mithilfe eines soge­nann­ten Zyklus­pro­gramms zu drehen, das eine ver­ein­fach­te Steuerung bietet. Zyklen­dreh­ma­schi­nen werden vor allem in Werk­stät­ten ein­ge­setzt, wo komplexe Bear­bei­tun­gen von Werk­stü­cken notwendig sind, aber die Fle­xi­bi­li­tät und Ein­fach­heit der Pro­gram­mie­rung im Vor­der­grund stehen. Sie sind ideal für kleine bis mittlere Losgrößen und Einzelanfertigungen.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Zyklen­dreh­ma­schi­ne besteht aus den üblichen Kom­po­nen­ten einer Dreh­ma­schi­ne, kom­bi­niert jedoch CNC-Steuerungselemente:

  1. Haupt­spin­del: Die Spindel rotiert das Werkstück, während die Werkzeuge das Material zerspanen. Sie wird durch einen Antriebs­mo­tor ange­trie­ben und bietet unter­schied­li­che Geschwin­dig­kei­ten, die je nach Werkstück ein­ge­stellt werden können.
  2. Werk­zeug­trä­ger: Auf dem Werk­zeug­trä­ger sind die Schneid­werk­zeu­ge montiert. Er bewegt sich entlang der X- und Z‑Achse und führt das Werkzeug an das rotie­ren­de Werkstück heran.
  3. CNC-Steue­rungs­ein­heit: Die CNC-Steuerung ermög­licht es dem Benutzer, bestimmte Bear­bei­tungs­zy­klen zu pro­gram­mie­ren, wie das Drehen von zylin­dri­schen oder konischen Formen, Bohren oder Gewin­de­schnei­den. Anders als bei einer Voll-CNC-Dreh­ma­schi­ne erfordert die Zyklen­dreh­ma­schi­ne weniger komplexe Pro­gram­mie­rung, was den Einsatz erleichtert.
  4. Zyklus­steue­rung: Der Benutzer kann stan­dar­di­sier­te Zyklen für häufige Bear­bei­tun­gen wie Längs- und Plan­be­ar­bei­tun­gen, Innen­be­ar­bei­tun­gen oder Gewin­de­schnei­den vorgeben, ohne eine voll­stän­di­ge CNC-Pro­gram­mie­rung durch­füh­ren zu müssen.

Anwendungsbereiche

  • Werkzeug- und Formenbau: Zyklen­dreh­ma­schi­nen werden häufig im Werkzeug- und Formenbau verwendet, wo präzise und flexible Bear­bei­tun­gen von Ein­zel­stü­cken und kleinen Serien erfor­der­lich sind.
  • Pro­to­ty­pen­bau: Bei der Her­stel­lung von Pro­to­ty­pen, bei denen Ände­run­gen und Anpas­sun­gen schnell vor­ge­nom­men werden müssen, bieten Zyklen­dreh­ma­schi­nen die nötige Flexibilität.
  • Lohn­fer­ti­gung: In Werk­stät­ten, die Aufträge für ver­schie­de­ne Kunden mit unter­schied­li­chen Anfor­de­run­gen ausführen, sind Zyklen­dreh­ma­schi­nen wegen ihrer einfachen Pro­gram­mie­rung und Viel­sei­tig­keit beliebt.

Vorteile der Zyklendrehmaschine

  1. Einfache Pro­gram­mie­rung: Die Nutzung vor­pro­gram­mier­ter Bear­bei­tungs­zy­klen macht die Maschine benut­zer­freund­li­cher und erfordert weniger komplexe Pro­gram­mier­kennt­nis­se als eine Voll-CNC-Maschine.
  2. Hohe Fle­xi­bi­li­tät: Zyklen­dreh­ma­schi­nen können sowohl manuell als auch über CNC-Programme bedient werden, was sie ideal für flexible Fer­ti­gungs­um­ge­bun­gen macht.
  3. Zeit­er­spar­nis: Die Mög­lich­keit, wie­der­keh­ren­de Bear­bei­tungs­zy­klen zu speichern und schnell auf­zu­ru­fen, spart Zeit bei der Ein­rich­tung und Programmierung.
  4. Präzision: Durch die CNC-Steuerung bietet die Zyklen­dreh­ma­schi­ne eine hohe Genau­ig­keit bei der Bear­bei­tung von Werkstücken.

Nachteile der Zyklendrehmaschine

  1. Begrenzte Auto­ma­ti­sie­rung: Im Vergleich zu voll­au­to­ma­ti­schen CNC-Dreh­ma­schi­nen sind Zyklen­dreh­ma­schi­nen weniger auto­ma­ti­siert und erfordern mehr manuelle Eingriffe.
  2. Ein­ge­schränk­te Anwendung: In der Mas­sen­pro­duk­ti­on sind Zyklen­dreh­ma­schi­nen weniger effizient.

Alternativen zur Zyklendrehmaschine

  1. CNC-Dreh­ma­schi­ne: Eine voll­au­to­ma­ti­sche CNC-Dreh­ma­schi­ne bietet höhere Präzision und Pro­duk­ti­vi­tät, eignet sich aber eher für große Seri­en­pro­duk­tio­nen und erfordert eine kom­ple­xe­re Programmierung.
  2. Kon­ven­tio­nel­le Dreh­ma­schi­ne: Für einfache Bear­bei­tun­gen und manuelle Eingriffe ist eine kon­ven­tio­nel­le Dreh­ma­schi­ne aus­rei­chend, aller­dings fehlen hier die Auto­ma­ti­sie­rungs­mög­lich­kei­ten und die Fle­xi­bi­li­tät der Zyklendrehmaschine.
  3. Uni­ver­sal­dreh­ma­schi­ne: Diese Maschinen sind ähnlich wie Zyklen­dreh­ma­schi­nen aufgebaut, haben jedoch keine CNC-Steuerung. Uni­ver­sal­dreh­ma­schi­nen werden rein manuell bedient und sind ideal für einfache Bear­bei­tun­gen und kleinere Werkstätten.