Thermoformer

Anwendungsbereiche & Alternativen zum Thermoformer

Ein Ther­mo­for­mer ist eine Maschine, die in der Kunst­stoff­in­dus­trie verwendet wird, um Kunst­stoff­plat­ten oder ‑folien durch Wärme und Unter­druck in eine gewünsch­te Form zu bringen. Der Name „Ther­mo­for­mer“ leitet sich von der Kom­bi­na­ti­on aus Thermo (Wärme) und Formen ab, da das Verfahren auf der ther­mi­schen Ver­for­mung von Kunst­stoff­ma­te­ria­li­en basiert.

Funktionsweise

Der Ther­mo­for­mer erhitzt eine Kunst­stoff­fo­lie oder ‑platte, bis sie weich und formbar wird. Anschlie­ßend wird das Material über eine Form gezogen, entweder durch Vakuum, Druckluft oder mecha­ni­sche Werkzeuge. Sobald der Kunst­stoff die gewünsch­te Form ange­nom­men hat, wird er abgekühlt und aus der Maschine entnommen. Über­schüs­si­ges Material wird in vielen Fällen direkt recycelt und dem Pro­duk­ti­ons­pro­zess wieder zugeführt.

Anwendungsbereiche

Ther­mo­for­mer werden in der Ver­pa­ckungs­in­dus­trie für die Her­stel­lung von Blis­ter­ver­pa­ckun­gen, Schalen und Bechern ein­ge­setzt. In der Auto­mo­bil­in­dus­trie kommen sie bei der Fertigung von Innen­ver­klei­dun­gen und anderen Kunst­stoff­tei­len zum Einsatz. Die Medi­zin­tech­nik nutzt Ther­mo­for­mer zur Her­stel­lung von sterilen Ver­pa­ckun­gen oder Ein­mal­ar­ti­keln wie Behältern und Schalen. Auch in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie werden sie häufig für Schalen oder Deckel verwendet.

Vorteile des Thermoformers

  • Hohe Effizienz bei der Her­stel­lung großer Stückzahlen
  • Präzise Formen und detail­rei­che Ober­flä­chen möglich
  • Fle­xi­bi­li­tät durch einfache Anpassung an ver­schie­de­ne Formen und Größen
  • Geringer Mate­ri­al­ver­brauch durch Recycling von Verschnitt

Nachteile des Thermoformers

  • Begrenzte Mate­ri­al­viel­falt: Nur ther­mo­plas­ti­sche Kunst­stof­fe können verwendet werden
  • Hohe Energie- und Werk­zeug­kos­ten, ins­be­son­de­re bei großen Produktionsserien
  • Ein­ge­schränk­te Genau­ig­keit bei sehr dicken oder komplexen Materialien
  • Nach­be­ar­bei­tung erfor­der­lich, um über­schüs­si­ges Material zu entfernen

Alternativen zum Thermoformer

  1. Spritz­guss­ma­schi­ne
    Mit der Spritz­guss­ma­schi­ne werden Kunst­stof­fe in eine Form ein­ge­spritzt. Sie eignet sich besser für komplexe und dick­wan­di­ge Bauteile, ist jedoch kos­ten­in­ten­si­ver und weniger effizient für dünne Verpackungen.
  2. Blas­form­ma­schi­ne
    Diese Maschinen werden zur Her­stel­lung von Hohl­kör­pern wie Flaschen verwendet. Blas­form­ma­schi­nen sind ideal für Behälter, aber nicht für flache oder offene Formen.
  3. Rota­ti­ons­guss­ma­schi­ne
    Dieses Verfahren eignet sich für große, hohle Kunst­stoff­tei­le, ist jedoch langsamer und weniger präzise als Thermoformen.
  4. Heiß­press­ma­schi­ne
    Kunst­stoff­plat­ten werden unter Druck und Hitze geformt. Dieses Verfahren eignet sich für dickeres Material, bietet jedoch weniger Fle­xi­bi­li­tät bei der Massenproduktion.
  5. 3D-Drucker
    Für kleinere Serien oder Pro­to­ty­pen ist der 3D-Drucker eine kos­ten­ef­fi­zi­en­te Alter­na­ti­ve. Er ist jedoch deutlich langsamer und nicht für große Stück­zah­len geeignet.