Streckblasmaschine

Anwendungsbereiche & Alternativen zur Streckblasmaschine

Eine Streck­blas­ma­schi­ne ist eine spezielle Maschine zur Her­stel­lung von hohlen Kunst­stoff­be­häl­tern, wie Flaschen oder Kanistern, aus Kunst­stoff­roh­lin­gen (Preforms). Der Name leitet sich von den beiden Haupt­pro­zes­sen ab: dem Strecken und Blasen, die das Roh­ma­te­ri­al in die gewünsch­te Form bringen. Diese Maschine wird vor allem in der Getränke‑, Kosmetik- und Che­mie­in­dus­trie eingesetzt.

Funktionsweise

Die Streck­blas­ma­schi­ne arbeitet in mehreren Schritten:

  1. Erwärmen: Die Preforms, kleine vor­ge­form­te Kunst­stoff­roh­lin­ge, werden in einem Ofen auf die erfor­der­li­che Ver­ar­bei­tungs­tem­pe­ra­tur erhitzt.
  2. Strecken: Die erhitzten Preforms werden in einer Form platziert und durch einen Stift längs in die gewünsch­te Länge gestreckt.
  3. Blasen: Zeit­gleich wird Druckluft ein­ge­bla­sen, wodurch das Material in die Form gedrückt und zur fertigen Behäl­ter­form aus­ge­stal­tet wird.
  4. Abkühlen: Die Form und der fertige Behälter werden abgekühlt, um Sta­bi­li­tät und Fes­tig­keit zu gewährleisten.

Es gibt zwei Haupt­ty­pen von Streckblasmaschinen:

  • Ein­stu­fi­ge Maschinen: Die Her­stel­lung der Preforms und das Blasen erfolgen in einer Maschine.
  • Zwei­stu­fi­ge Maschinen: Die Preforms werden separat her­ge­stellt und später in einer anderen Maschine gestreckt und geblasen.

Anwendungsbereiche

Streck­blas­ma­schi­nen werden vor allem in der Geträn­ke­indus­trie zur Pro­duk­ti­on von PET-Flaschen für Wasser, Soft­drinks und Säfte genutzt. In der Kos­me­tik­in­dus­trie finden sie Anwendung bei der Her­stel­lung von Behältern für Cremes, Shampoos oder Parfüms. Die Che­mie­in­dus­trie verwendet sie für Kanister oder Flaschen, die aggres­si­ve Flüs­sig­kei­ten wie Rei­ni­gungs­mit­tel oder Lösungs­mit­tel aufnehmen. Auch in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie werden Streck­blas­ma­schi­nen für Behälter wie Öl- oder Essig­fla­schen eingesetzt.

Vorteile

  • Effi­zi­en­te Her­stel­lung von leichten, aber stabilen Kunststoffbehältern
  • Hohe Pro­duk­ti­ons­ge­schwin­dig­keit, besonders bei zwei­stu­fi­gen Maschinen
  • Fle­xi­bi­li­tät bei der Gestal­tung von Behäl­ter­for­men und ‑größen
  • Res­sour­cen­scho­nen­der Einsatz von Material, ins­be­son­de­re bei PET

Nachteile

  • Hohe Anschaf­fungs­kos­ten, ins­be­son­de­re bei großen Pro­duk­ti­ons­an­la­gen. Gebraucht­maschinen sind oft günstiger erhältlich.
  • Ein­ge­schränk­te Mate­ri­al­viel­falt: Haupt­säch­lich für PET und ähnliche Kunst­stof­fe geeignet
  • Ener­gie­in­ten­si­ve Prozesse, ins­be­son­de­re das Erhitzen der Preforms

Alternativen zur Streckblasmaschine

  1. Extru­si­ons­blas­ma­schi­ne
    Hierbei wird Kunst­stoff durch eine Düse extru­diert und anschlie­ßend in die Form geblasen. Extru­si­ons­blas­ma­schi­nen eignen sich besser für dick­wan­di­ge oder unre­gel­mä­ßig geformte Behälter.
  2. Spritz­blas­ma­schi­ne
    Diese Maschinen kom­bi­nie­ren das Spritz­gie­ßen und Blasen in einem Prozess. Sie sind ideal für kleinere, hoch­prä­zi­se Behälter, jedoch langsamer als Streckblasmaschinen.
  3. Rota­ti­ons­blas­ma­schi­ne
    Diese Maschinen arbeiten mit rotie­ren­den Formen und sind besonders effizient bei hohen Pro­duk­ti­ons­men­gen, jedoch weniger flexibel bei unter­schied­li­chen Behälterdesigns.
  4. Heiß­zieh­ma­schi­ne
    Heiß­zieh­ma­schi­nen werden verwendet, um Kunst­stoff­roh­re oder ‑behälter durch Erwärmen und mecha­ni­sches Ziehen zu formen. Sie sind weniger ver­brei­tet, bieten aber für spezielle Anwen­dun­gen Vorteile.
  5. Manuelle Blas­for­men
    Für kleinere Pro­duk­tio­nen oder Pro­to­ty­pen können manuelle Blas­for­men verwendet werden. Sie sind kos­ten­güns­tig, aber sehr zeit­auf­wen­dig und nicht für Seri­en­pro­duk­tio­nen geeignet.