Stikkenofen

Funktionen, Anwendung und Alternativen zum Stikkenofen

Ein Stik­ken­ofen, auch als Umluft­o­fen oder Wagenofen bekannt, ist eine spezielle Art von Backofen, der vor allem in Bäcke­rei­en und Kon­di­to­rei­en ein­ge­setzt wird. Er ist so kon­zi­piert, dass er ganze Backwagen aufnehmen kann, auf denen sich mehrere Back­ble­che befinden. Der Stik­ken­ofen nutzt Heiß­luft­zir­ku­la­ti­on, um eine gleich­mä­ßi­ge Back­tem­pe­ra­tur zu gewähr­leis­ten, wodurch die Backwaren gleich­mä­ßig gebräunt und durch­ge­ba­cken werden.

Aufbau und Funktionsweise

Ein Stik­ken­ofen besteht aus mehreren Hauptkomponenten:

  1. Back­kam­mer: Der Innenraum des Ofens, der groß genug ist, um einen oder mehrere Backwagen auf­zu­neh­men. Die Back­kam­mer ist isoliert, um die Wärme effizient zu halten.
  2. Heiz­ele­men­te: Elek­tri­sche oder gas­be­trie­be­ne Heiz­ele­men­te, die die not­wen­di­ge Wärme erzeugen. Sie befinden sich meist an den Seiten oder im unteren Bereich des Ofens.
  3. Lüfter: Ein oder mehrere Lüfter sorgen für die gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der heißen Luft in der Back­kam­mer. Diese Lüfter gewähr­leis­ten eine gleich­mä­ßi­ge Tem­pe­ra­tur­ver­tei­lung und ver­hin­dern Hotspots. Dadurch wird sicher­ge­stellt, dass die Backwaren von allen Seiten kross sind.
  4. Backwagen (Stik­ken­wa­gen): Ein rollbarer Wagen mit mehreren Ebenen, auf denen Back­ble­che platziert werden können. Der Wagen wird in die Back­kam­mer geschoben und nach dem Backen wieder herausgezogen.
  5. Steue­rungs­ein­heit: Eine elek­tro­ni­sche Einheit, die die Tem­pe­ra­tur, Backzeit und Lüf­ter­ge­schwin­dig­keit regelt. Moderne Steue­rungs­ein­hei­ten bieten oft pro­gram­mier­ba­re Ein­stel­lun­gen und ver­schie­de­ne Backprogramme.
  6. Tür: Die Tür des Stik­ken­ofens ist robust und gut isoliert, um Wär­me­ver­lust zu mini­mie­ren. Sie ist oft mit einem Sicht­fens­ter und einer Dichtung aus­ge­stat­tet, um die Back­kam­mer her­me­tisch abzuschließen.

Anwendungsbereiche

  • Bäcke­rei­en: Stik­ken­öfen sind ideal für die Mas­sen­pro­duk­ti­on von Backwaren wie Brot, Brötchen, Gebäck und Kuchen. Sie ermög­li­chen es, große Mengen gleich­zei­tig zu backen.
  • Kon­di­to­rei­en: Für die Her­stel­lung von feinem Gebäck, Torten und Desserts sind Stik­ken­öfen aufgrund ihrer gleich­mä­ßi­gen Back­ei­gen­schaf­ten und der Mög­lich­keit, ver­schie­de­ne Produkte gleich­zei­tig zu backen, besonders nützlich.
  • Lebens­mit­tel­in­dus­trie: In der indus­tri­el­len Pro­duk­ti­on von Backwaren und anderen Lebens­mit­teln werden Stik­ken­öfen ein­ge­setzt, um hohe Pro­duk­ti­ons­vo­lu­mi­na effizient und gleich­mä­ßig zu backen.
  • Gas­tro­no­mie: Groß­kü­chen und Restau­rants nutzen Stik­ken­öfen für die Zube­rei­tung von größeren Mengen an Backwaren und Speisen, die gleich­mä­ßig gegart werden müssen.

Vorteile des Stikkenofens

  • Hohe Kapazität: Stik­ken­öfen können große Mengen an Backwaren gleich­zei­tig backen, was die Effizienz in der Pro­duk­ti­on erheblich steigert.
  • Gleich­mä­ßi­ge Back­ergeb­nis­se: Durch die Heiß­luft­zir­ku­la­ti­on wird eine gleich­mä­ßi­ge Tem­pe­ra­tur­ver­tei­lung erreicht, wodurch kon­sis­ten­te und hoch­wer­ti­ge Back­ergeb­nis­se entstehen.
  • Viel­sei­tig­keit: Diese Öfen können pro Durchgang eine Vielzahl von Backwaren und anderen Lebens­mit­teln backen, was sie zu einer flexiblen Lösung für ver­schie­de­ne Anwen­dun­gen macht.
  • Auto­ma­ti­sie­rung: Moderne Stik­ken­öfen verfügen über pro­gram­mier­ba­re Steue­run­gen, die den Back­pro­zess auto­ma­ti­sie­ren und kon­sis­ten­te Ergeb­nis­se gewährleisten.

Nachteile des Stikkenofens

  • Große Mengen erfor­der­lich: Dadurch, dass die Ein­stel­lung der Back­tem­pe­ra­tur nur für den gesamten Ofen möglich ist, müssen alle Backwaren pro Durchgang bei derselben Tem­pe­ra­tur gebacken werden. Die Zube­rei­tung kleinerer Mengen ist wegen des höheren Ener­gie­ver­brau­ches oft nicht wirtschaftlich.
  • Platz­be­darf: Aufgrund ihrer Größe benötigen Stik­ken­öfen einen beträcht­li­chen Platz in der Pro­duk­ti­ons­stät­te, was in kleineren Bäcke­rei­en und Kon­di­to­rei­en zu Platz­pro­ble­men führen kann.

Alternativen zum Stikkenofen

  1. Eta­gen­ofen: Diese Öfen bestehen aus mehreren über­ein­an­der ange­ord­ne­ten Back­kam­mern, die jeweils unab­hän­gig beheizt werden können. Eta­gen­öfen sind ideal für die gleich­zei­ti­ge Her­stel­lung ver­schie­de­ner Backwaren, die unter­schied­li­che Back­tem­pe­ra­tu­ren benötigen.
  2. Kon­vek­ti­ons­ofen: Ein Kon­vek­ti­ons­ofen nutzt ebenfalls Heiß­luft­zir­ku­la­ti­on, ist jedoch meist kleiner und kompakter als ein Stik­ken­ofen. Kon­vek­ti­ons­öfen sind gut geeignet für kleinere Mengen und bieten eine schnelle und gleich­mä­ßi­ge Backleistung.
  3. Steinofen: Besonders in der hand­werk­li­chen Bäckerei geschätzt, bietet der Steinofen eine tra­di­tio­nel­le Backweise mit hoher Wär­me­leis­tung und ein­zig­ar­ti­gem Backaroma. Diese Öfen sind ideal für bestimmte Brot- und Pizzasorten.

Die Wahl des richtigen Ofens hängt von den spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen der Pro­duk­ti­on, den ver­füg­ba­ren Platz­ver­hält­nis­sen und dem gewünsch­ten Back­ergeb­nis ab. Stik­ken­öfen bieten eine her­vor­ra­gen­de Lösung für große Pro­duk­ti­ons­men­gen und gleich­mä­ßi­ge Back­qua­li­tät, während Alter­na­ti­ven wie Eta­gen­öfen und Kon­vek­ti­ons­öfen in kleineren Pro­duk­ti­ons­stät­ten vor­teil­haf­ter sein können.