Sternsieb

Anwendungsbereiche & Alternativen zum Sternsieb

Ein Sternsieb ist eine spezielle Vor­rich­tung, die in ver­schie­de­nen indus­tri­el­len Anwen­dun­gen zur Trennung und Klas­sie­rung von Schütt­gü­tern, wie Erde, Kompost, Biomasse oder Bauschutt, verwendet wird. Es unter­schei­det sich von her­kömm­li­chen Sieben durch seine rotie­ren­den Sterne, die das Material in ver­schie­de­ne Frak­tio­nen trennen, indem es große Partikel oben auf dem Sieb hält und kleinere durch die Zwi­schen­räu­me hin­durch­lässt. Die Sterne bestehen in der Regel aus Gummi oder Kunst­stoff und sind stern­för­mig ange­ord­net, was dem Gerät seinen Namen gibt.

Aufbau und Funktionsweise

Ein Sternsieb besteht aus mehreren rotie­ren­den Wellen, auf denen stern­för­mi­ge Sie­b­ele­men­te montiert sind:

  1. Stern­ele­men­te: Die stern­för­mi­gen Sie­b­ele­men­te rotieren und fördern das Material über das Sieb. Durch die Dreh­be­we­gung wird das Material auf­ge­lo­ckert und sortiert. Grobe Mate­ria­li­en bleiben auf den Sternen und werden wei­ter­trans­por­tiert, während feines Material zwischen den Sternen hindurchfällt.
  2. Antrieb: Die Sieb­wel­len werden über einen Motor ange­trie­ben, der die rotie­ren­de Bewegung der Sterne gewähr­leis­tet. In vielen modernen Stern­sie­ben kann die Dreh­ge­schwin­dig­keit angepasst werden, um die Sieb­leis­tung an unter­schied­li­che Mate­ri­al­ar­ten und ‑größen anzupassen.
  3. Mate­ri­al­t­rich­ter: Das zu siebende Material wird in den Trichter der Maschine ein­ge­füllt, von wo es gleich­mä­ßig auf die rotie­ren­den Sie­b­ele­men­te verteilt wird.
  4. Frak­ti­ons­aus­ga­be: Nach der Trennung werden die ver­schie­de­nen Frak­tio­nen durch separate Auslässe aus­ge­ge­ben. Gröbere und feinere Mate­ria­li­en werden so parallel verarbeitet.

Anwendungsbereiche

  • Kom­pos­tie­rung: Stern­sie­be werden häufig in Kom­pos­tie­rungs­an­la­gen ein­ge­setzt, um den fertigen Kompost von grobem Material wie Ästen und Steinen zu trennen.
  • Recycling: In der Abfall­wirt­schaft werden sie verwendet, um Bau- und Abbruch­ab­fäl­le, Erde und Kies nach Korngröße zu trennen und weiterzuverarbeiten.
  • Bio­mas­se­auf­be­rei­tung: Stern­sie­be sind in Bio­mas­se­an­la­gen weit ver­brei­tet, um Holzspäne oder andere Biomasse nach Größe zu sortieren.
  • Boden­auf­be­rei­tung: In der Land­wirt­schaft und im Gartenbau werden Stern­sie­be genutzt, um Erde, Sand und andere Boden­ma­te­ria­li­en zu trennen und für die Wei­ter­ver­ar­bei­tung vorzubereiten.

Vorteile des Sternsiebs

  1. Effi­zi­en­te Trennung: Durch die rotie­ren­den Sterne wird das Material effizient auf­ge­lo­ckert und getrennt, ohne dass es verklebt oder blockiert wird.
  2. Hohe Durch­satz­leis­tung: Stern­sie­be können große Mate­ri­al­men­gen in kurzer Zeit ver­ar­bei­ten, was sie besonders für indus­tri­el­le Anwen­dun­gen attraktiv macht.
  3. Anpas­sungs­fä­hig­keit: Die Dreh­ge­schwin­dig­keit der Sterne kann an unter­schied­li­che Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten angepasst werden, wodurch eine flexible Trennung ermög­licht wird.
  4. Ver­stop­fungs­frei: Durch die ständige Dreh­be­we­gung verstopft das Sieb nicht so leicht, was bei her­kömm­li­chen Vibra­ti­ons­sie­ben oft ein Problem darstellt.

Nachteile des Sternsiebs

  1. Ein­ge­schränk­te Feinheit: Stern­sie­be sind nicht ideal, wenn sehr feine Mate­ria­li­en getrennt werden müssen. Für extrem feine Siebungen sind andere Siebtypen (wie Trom­mel­sie­be) besser geeignet.
  2. Kosten: Stern­sie­be sind in der Anschaf­fung teurer als einfache Vibra­ti­ons­sie­be oder Trom­mel­sie­be, was für kleinere Betriebe eine Hürde dar­stel­len kann. Alter­na­tiv bieten sich gebrauch­te Siebe als kos­ten­güns­ti­ge­re Variante an.

Alternativen zum Sternsieb

  1. Trom­mel­sieb: Ein Trom­mel­sieb trennt Mate­ria­li­en durch eine rotie­ren­de Trommel mit Löchern unter­schied­li­cher Größe. Es eignet sich besonders für feinere Mate­ria­li­en und ist robuster, aber langsamer als ein Sternsieb.
  2. Vibra­ti­ons­sieb: Vibra­ti­ons­sie­be nutzen Schwin­gun­gen, um Material zu trennen. Sie eignen sich besonders für feinere Mate­ria­li­en, können jedoch bei grobem oder feuchtem Material leichter verstopfen.
  3. Rüt­tel­sieb: Rüt­tel­sie­be trennen Mate­ria­li­en durch eine rüttelnde Bewegung, die das Material gleich­mä­ßig über die Sieb­flä­che verteilt. Sie eignen sich gut für gröbere Mate­ria­li­en, bieten aber nicht die hohe Effizienz eines Sternsiebs.
  4. Wind­sich­ter: Diese Maschine verwendet Luft­strö­mun­gen, um Mate­ria­li­en nach ihrem Gewicht zu trennen. Der Wind­sich­ter eignet sich besonders für leichte Mate­ria­li­en wie Holzspäne oder Kunststoffe.
  5. Schne­cken­för­de­rer mit Sieb: Schne­cken­för­de­rer mit inte­grier­tem Sieb sind eine kos­ten­güns­ti­ge Lösung für kleinere Betriebe, bieten jedoch geringere Durch­satz­ka­pa­zi­tä­ten als Sternsiebe.