Ständerbohrmaschine

Anwendungsbereiche & Alternativen zur Ständerbohrmaschine

Eine Stän­der­bohr­ma­schi­ne ist eine sta­tio­nä­re Bohr­ma­schi­ne, die für präzises Bohren in Werk­stü­cken verwendet wird. Sie wird auf einem festen Ständer oder einem Arbeits­tisch montiert und zeichnet sich durch ihre hohe Sta­bi­li­tät und Genau­ig­keit aus. Die Stän­der­bohr­ma­schi­ne ermög­licht es, vertikale Bohrungen mit hohem Druck aus­zu­füh­ren, was sie ideal für den Einsatz in Werk­stät­ten und indus­tri­el­len Anwen­dun­gen macht. Sie wird sowohl in der Metall- als auch in der Holz­be­ar­bei­tung eingesetzt.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Stän­der­bohr­ma­schi­ne besteht aus mehreren Hauptkomponenten:

  1. Bohr­spin­del: Die Bohr­spin­del hält das Bohr­fut­ter und den Bohrer. Sie ist über einen Antriebs­mo­tor mit einem Getriebe oder Rie­men­an­trieb verbunden und ermög­licht die Dreh­be­we­gung des Bohrers.
  2. Ständer: Der Ständer ist die vertikale Säule, die die Maschine trägt und für Sta­bi­li­tät sorgt. Er ist das Gerüst, an dem die anderen Kom­po­nen­ten montiert sind.
  3. Bohrtisch: Auf dem höhen­ver­stell­ba­ren Bohrtisch wird das Werkstück fixiert. Er kann sowohl hori­zon­tal als auch vertikal bewegt werden, um den Bohrer an die gewünsch­te Position zu bringen.
  4. Bohr­fut­ter: Das Bohr­fut­ter hält den Bohrer sicher und ermög­licht es, ver­schie­de­ne Bohr­ergrö­ßen einzuspannen.
  5. Vor­schub­me­cha­nis­mus: Über einen Hebel oder eine Kurbel wird der Bohrer vertikal abgesenkt, um das Werkstück zu durch­boh­ren. Dieser Vor­schub­me­cha­nis­mus erlaubt es, den Bohrdruck präzise zu steuern.
  6. Motor: Der Elek­tro­mo­tor treibt die Bohr­spin­del an und sorgt für die Rotation des Bohrers. In vielen Fällen kann die Drehzahl ein­ge­stellt werden, um sie an ver­schie­de­ne Mate­ria­li­en und Bohr­durch­mes­ser anzupassen.

Anwendungsbereiche

  • Metall­be­ar­bei­tung: In der Metall­ver­ar­bei­tung wird die Stän­der­bohr­ma­schi­ne verwendet, um präzise Löcher in Metall­werk­stü­cke zu bohren. Sie kann auch für Senk­boh­run­gen, Gewin­de­boh­run­gen oder das Reiben von Löchern verwendet werden.
  • Holz­be­ar­bei­tung: In der Holz­ver­ar­bei­tung wird die Stän­der­bohr­ma­schi­ne ein­ge­setzt, um Löcher für Dübel, Schrauben oder andere Ver­bin­dungs­ele­men­te zu bohren.
  • Werk­stät­ten: In Werk­stät­ten und Fer­ti­gungs­be­trie­ben ist die Stän­der­bohr­ma­schi­ne ein unver­zicht­ba­res Werkzeug, da sie für präzise Bohr­ar­bei­ten sorgt, die manuell kaum erreich­bar wären.
  • Pro­to­ty­pen­bau: In der Ent­wick­lung und beim Bau von Pro­to­ty­pen wird die Stän­der­bohr­ma­schi­ne genutzt, um genaue Löcher für Bauteile zu bohren, die später montiert werden.

Vorteile der Ständerbohrmaschine

  1. Hohe Präzision: Durch die feste Montage auf einem Ständer ist die Maschine sehr stabil, was hoch­prä­zi­se Bohrungen ermöglicht.
  2. Große Kraft­über­tra­gung: Der kräftige Antriebs­mo­tor sorgt dafür, dass auch härtere Mate­ria­li­en wie Metall oder dicke Holz­bal­ken pro­blem­los bear­bei­tet werden können.
  3. Viel­sei­tig­keit: Stän­der­bohr­ma­schi­nen können mit ver­schie­de­nen Boh­rer­ty­pen und ‑größen aus­ge­stat­tet werden, sodass sie für unter­schied­lichs­te Aufgaben geeignet sind, von feinen Bohrungen bis hin zu größeren Löchern.
  4. Einfaches Handling großer Werk­stü­cke: Durch den stabilen Aufbau können auch größere und schwerere Werk­stü­cke einfach fixiert und bear­bei­tet werden, ohne dass die Maschine instabil wird.

Nachteile der Ständerbohrmaschine

  1. Großer Platz­be­darf: Eine Stän­der­bohr­ma­schi­ne benötigt viel Platz, was sie für kleinere Werk­stät­ten oder Hob­by­be­rei­che weniger geeignet macht.
  2. Ein­ge­schränk­te Mobilität: Durch ihre feste Instal­la­ti­on ist die Maschine nicht mobil und kann nicht flexibel an ver­schie­de­nen Arbeits­plät­zen ein­ge­setzt werden.
  3. Kos­ten­in­ten­siv: Hoch­wer­ti­ge Stän­der­bohr­ma­schi­nen können teuer in der Anschaf­fung sein, ins­be­son­de­re wenn sie mit vielen Zusatz­funk­tio­nen aus­ge­stat­tet sind.

Alternativen zur Ständerbohrmaschine

  1. Tisch­bohr­ma­schi­ne: Eine kleinere, mobilere Version der Stän­der­bohr­ma­schi­ne. Die Tisch­bohr­ma­schi­ne ist kompakter, bietet aber weniger Bohrkraft und Stabilität.
  2. Säu­len­bohr­ma­schi­ne: Eine ähnliche Maschine wie die Stän­der­bohr­ma­schi­ne, jedoch mit einem längeren Bohrweg, wodurch tiefere Bohrungen möglich sind. Die Säu­len­bohr­ma­schi­ne ist stabiler als Tisch­bohr­ma­schi­nen und für größere Werk­stü­cke geeignet.
  3. Hand­bohr­ma­schi­ne: Für kleinere und fle­xi­ble­re Arbeiten kann eine Hand­bohr­ma­schi­ne verwendet werden. Sie ist jedoch weniger präzise und kraftvoll als eine Ständerbohrmaschine.
  4. Magnet­bohr­ma­schi­ne: Die Magnet­bohr­ma­schi­ne wird auf metal­li­schen Ober­flä­chen fixiert und eignet sich besonders für den Einsatz in der Metall­ver­ar­bei­tung, wo mobilere Bohr­lö­sun­gen benötigt werden.
  5. Radi­al­bohr­ma­schi­ne: Die Radi­al­bohr­ma­schi­ne ist eine größere und fle­xi­ble­re Alter­na­ti­ve, die mit einem schwenk­ba­ren Arm aus­ge­stat­tet ist, um auch in größeren Werk­stü­cken an schwer zugäng­li­chen Stellen bohren zu können.