Spannrahmen

Anwendungsbereiche & Alternativen zum Spannrahmen

Ein Spann­rah­men ist eine Maschine, die in der Tex­til­in­dus­trie zur Sta­bi­li­sie­rung und Ver­ede­lung von Stoffen ein­ge­setzt wird. Der Begriff „Spann­rah­men“ leitet sich vom Prinzip des „Spannens“ ab, bei dem der Stoff in eine vor­ge­ge­be­ne Breite gezogen und während der Bear­bei­tung in Position gehalten wird.

Funktionsweise

Der Spann­rah­men besteht aus mehreren Ketten oder Rahmen, an denen der Stoff befestigt wird. Der Stoff wird auf einer Schiene durch ver­schie­de­ne Zonen geleitet, die Tem­pe­ra­tu­ren und Luft­feuch­tig­keit regu­lie­ren. So wird er in die gewünsch­te Breite gebracht, fixiert und gleich­zei­tig getrock­net oder geglättet. Durch die konstante Spannung bleibt die Stoff­brei­te stabil, was eine gleich­mä­ßi­ge Ver­ar­bei­tung gewährleistet.

Anwendungsbereiche

Spann­rah­men kommen vor allem beim Setzen, also dem Fixieren, von Textilien wie Kleidung, Bett­wä­sche oder Vorhängen zum Einsatz. Besonders in der Tex­til­ver­ede­lung ist das Setzen wichtig, um sicher­zu­stel­len, dass Textilien später, etwa nach dem Waschen, nicht mehr schrump­fen oder sich verziehen.

Vorteile & Nachteile des Spannrahmens

Vorteile:

  • Sta­bi­li­siert die Stoff­brei­te und ‑struktur
  • Reduziert das Schrump­fen des Materials
  • Erhöht die Wider­stands­fä­hig­keit gegen mecha­ni­sche Beanspruchung

Nachteile:

  • Hoher Ener­gie­ver­brauch, ins­be­son­de­re bei Trocknungsprozessen
  • Großer Platz­be­darf in Produktionshallen

Alternativen zum Spannrahmen

Neben dem Spann­rah­men gibt es ver­schie­de­ne Maschinen und Verfahren, die ebenfalls zur Sta­bi­li­sie­rung und Ver­ede­lung von Stoffen ein­ge­setzt werden können:

  1. Kalander
    Ein Kalander ist eine Wal­zen­ma­schi­ne, die Textilien durch Druck und Wärme glättet und ver­dich­tet. Diese Methode verleiht dem Stoff eine gleich­mä­ßi­ge Ober­flä­che und erhöht die Mate­ri­al­dich­te. Aller­dings bietet der Kalander nur begrenzte Sta­bi­li­sie­rung in der Breite, was ihn weniger effektiv als den Spann­rah­men macht.
  2. San­fo­ri­sier­ma­schi­ne
    Diese Maschine wird speziell zur Ver­mei­dung von Schrump­fung ein­ge­setzt. Der Stoff wird zunächst gedehnt und dann auf seine Aus­gangs­grö­ße zurück­ge­führt, was die Form­sta­bi­li­tät des Materials erhöht. Die San­fo­ri­sier­ma­schi­ne ist besonders für Baum­woll­stof­fe geeignet und sorgt für eine dau­er­haf­te Schrumpfstabilität.
  3. Dämpf­ma­schi­ne
    Beim Dämpfen wird der Stoff mit heißem Was­ser­dampf behandelt, um Span­nun­gen zu lösen und die Struktur zu sta­bi­li­sie­ren. Diese Methode eignet sich besonders für emp­find­li­che Mate­ria­li­en, bei­spiels­wei­se Wolle. Die Brei­ten­sta­bi­li­sie­rung ist jedoch weniger stark als beim Spann­rah­men, dafür bleibt die Textur des Materials flexibel.
  4. Thermosol-Anlage
    Die Thermosol-Methode kom­bi­niert Hitze und Che­mi­ka­li­en, um die Tex­til­struk­tur zu fixieren. Durch die hohe Tem­pe­ra­tur und spezielle Fixier­mit­tel werden die Fasern dauerhaft sta­bi­li­siert und die Farbe fixiert. Diese Methode ist ideal für syn­the­ti­sche Stoffe, aller­dings auch energieintensiv.
  5. Kom­pres­siv-Ver­ede­lung
    Hier wird der Stoff unter Druck und Hitze ver­dich­tet, was zu einer hohen Dimen­si­ons­sta­bi­li­tät führt. Diese Methode ist besonders für dichte Textilien geeignet und reduziert das Schrump­fen effektiv.