Schrotmühle

Eine Schrot­müh­le ist eine spezielle Art von Mühle, die dazu dient, Getrei­de­kör­ner zu zer­klei­nern und zu schroten. Im Gegensatz zu einer Mehlmühle, die das Getreide zu feinem Mehl ver­ar­bei­tet, zer­klei­nert eine Schrot­müh­le das Getreide grober, sodass größere Partikel erhalten bleiben. Das dabei ent­ste­hen­de Schrot wird häufig für die Her­stel­lung von Tier­fut­ter, in der Brauerei oder auch bei der Pro­duk­ti­on von Voll­korn­pro­duk­ten verwendet. Schrot­müh­len können sowohl mecha­nisch als auch elek­trisch betrieben werden und sind sowohl in der Land­wirt­schaft als auch in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie verbreitet.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Schrot­müh­le besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

  1. Ein­füll­trich­ter: Das Getreide wird in einen Trichter gefüllt, der das Material gleich­mä­ßig in die Mahl­me­cha­nis­men leitet. Die Größe des Trichters kann je nach Ver­wen­dungs­zweck variieren.
  2. Mahlwerk: Das Herzstück der Schrot­müh­le ist das Mahlwerk, das entweder aus Mahl­stei­nen, Walzen oder Ham­mer­wer­ken bestehen kann. Diese Mecha­nis­men zer­klei­nern die Getrei­de­kör­ner auf die gewünsch­te Korngröße. Die Art des Mahlwerks bestimmt die Feinheit des Schrots.
  3. Sieb­sys­tem: In einigen Schrot­müh­len ist ein Sieb­sys­tem inte­griert, das das zer­klei­ner­te Schrot nach Größe sortiert. Gröbere Partikel können erneut zer­klei­nert werden, während feineres Material direkt wei­ter­ver­ar­bei­tet wird.
  4. Antrieb: Moderne Schrot­müh­len sind häufig elek­trisch ange­trie­ben, was den Mahl­pro­zess auto­ma­ti­siert. Es gibt jedoch auch hand­be­trie­be­ne Modelle, die ins­be­son­de­re in kleineren land­wirt­schaft­li­chen Betrieben oder Haus­hal­ten ein­ge­setzt werden.
  5. Auslass: Das gemahlene Schrot wird über einen Auslass aus der Mühle geleitet und kann in Säcken oder Behältern auf­ge­fan­gen werden, je nach den Anfor­de­run­gen des Betriebs.

Anwendungsbereiche

  • Tier­fut­ter­her­stel­lung: Schrot­müh­len werden häufig zur Pro­duk­ti­on von Futter für Nutztiere wie Rinder, Schweine oder Hühner ein­ge­setzt. Das grobe Schrot ist nähr­stoff­reich und leicht verdaulich.
  • Braue­rei­en: In Braue­rei­en wird geschro­te­tes Malz verwendet, um den Brau­pro­zess zu unter­stüt­zen. Die grobe Zer­klei­ne­rung ermög­licht eine optimale Extrak­ti­on der Enzyme und Zucker aus dem Getreide während des Brauvorgangs.
  • Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on: Schrot­müh­len werden auch in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie ein­ge­setzt, um Voll­korn­pro­duk­te wie Brot oder Müsli her­zu­stel­len. Das Schrot enthält alle Bestand­tei­le des Getreides, ein­schließ­lich der Rand­schich­ten, und ist besonders nährstoffreich.

Vorteile der Schrotmühle

  1. Erhalt der Nähr­stof­fe: Schrot­müh­len zer­klei­nern Getreide grob, was den Erhalt von Bal­last­stof­fen, Vitaminen und Mine­ra­li­en begüns­tigt, da alle Bestand­tei­le des Korns, ein­schließ­lich der Schale, erhalten bleiben.
  2. Hohe Ver­ar­bei­tungs­leis­tung: Elek­trisch betrie­be­ne Schrot­müh­len können große Mengen an Getreide schnell ver­ar­bei­ten, was die Pro­duk­ti­ons­ef­fi­zi­enz erhöht.
  3. Viel­sei­tig­keit: Sie eignen sich für ver­schie­de­ne Getrei­de­sor­ten wie Weizen, Gerste, Mais und Roggen und bieten damit Fle­xi­bi­li­tät in der Land­wirt­schaft und Lebensmittelproduktion.
  4. Einfache Bedienung: Viele moderne Schrot­müh­len sind benut­zer­freund­lich und erfordern nur wenig Schulung für den Betrieb.
  5. Kos­ten­ef­fi­zi­enz in der Fut­ter­pro­duk­ti­on: Schrot­müh­len ermög­li­chen die kos­ten­güns­ti­ge Her­stel­lung von Tier­fut­ter, da sie Getreide schnell in nahr­haf­tes Schrot für Nutztiere umwandeln können.

Nachteile der Schrotmühle

  1. Grobe Ver­ar­bei­tung: Im Vergleich zu Fein­müh­len pro­du­ziert eine Schrot­müh­le groberes Material, was für einige Anwen­dun­gen wie die Mehl­pro­duk­ti­on unge­eig­net ist.
  2. War­tungs­auf­wand: Das Mahlwerk, ins­be­son­de­re bei Walzen- oder Ham­mer­müh­len, muss regel­mä­ßig gewartet und gereinigt werden, um die Effizienz zu erhalten und Ver­schleiß vorzubeugen.
  3. Ener­gie­ver­brauch: Elek­trisch betrie­be­ne Mühlen haben einen höheren Ener­gie­ver­brauch, ins­be­son­de­re bei der Ver­ar­bei­tung großer Mengen an Getreide.
  4. Platz­be­darf: Größere Schrot­müh­len benötigen erheblich Platz, was in kleinen Werk­stät­ten oder Betrieben ein Nachteil sein kann.

Alternativen zur Schrotmühle

  • Stein­müh­le: Eine Stein­müh­le wird haupt­säch­lich zur Her­stel­lung von feinem Mehl verwendet, kann aber auch grobes Schrot pro­du­zie­ren. Sie ist jedoch langsamer als eine Schrot­müh­le und wird oft für kleinere Mengen verwendet.
  • Ham­mer­müh­le: Eine Ham­mer­müh­le verwendet rotie­ren­de Hämmer, um das Getreide zu zer­klei­nern. Sie ist viel­sei­ti­ger und kann feinere oder grobere Ergeb­nis­se erzielen, ist jedoch oft lauter und weniger präzise in der Zerkleinerung.
  • Wal­zen­müh­le: Eine Wal­zen­müh­le besteht aus zwei rotie­ren­den Walzen, die das Getreide zer­klei­nern. Sie wird in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie häufig verwendet, um Mehl und Schrot in unter­schied­li­chen Fein­heits­gra­den herzustellen.