Schlagschere

Anwendungsbereiche & Alternativen zur Schlagschere

Eine Schlag­sche­re, auch Guil­lo­ti­ne oder Tafel­sche­re genannt, ist eine mecha­ni­sche Maschine, die in der Metall­be­ar­bei­tung und Blech­ver­ar­bei­tung verwendet wird, um Bleche, Platten oder ähnliche Mate­ria­li­en zu schneiden. Sie funk­tio­niert, indem eine Klinge senkrecht auf eine fest­ste­hen­de zweite Klinge her­ab­ge­schla­gen wird, wodurch das Material durch­trennt wird. Schlag­sche­ren sind besonders nützlich für gerade Schnitte und werden häufig in Werk­stät­ten, Metall­ver­ar­bei­tungs­be­trie­ben und indus­tri­el­len Fer­ti­gungs­um­ge­bun­gen eingesetzt.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Schlag­sche­re besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

  1. Ober­mes­ser und Unter­mes­ser: Das Ober­mes­ser ist das beweg­li­che Schnei­de­werk­zeug, das auf das sta­tio­nä­re Unter­mes­ser trifft, um das Material zu durchtrennen.
  2. Schneid­spalt: Der Abstand zwischen Ober- und Unter­mes­ser kann je nach Material und Dicke des zu schnei­den­den Blechs angepasst werden. Ein optimaler Schneid­spalt minimiert den Mate­ri­al­ver­zug und sorgt für saubere Kanten.
  3. Antrieb: Der Antrieb erfolgt entweder mecha­nisch, hydrau­lisch oder elek­trisch. Bei mecha­ni­schen Schlag­sche­ren wird die Klinge durch Mus­kel­kraft oder ein Schwung­rad bewegt, während hydrau­li­sche Scheren durch hydrau­li­schen Druck betrieben werden.
  4. Anschlag und Führung: Diese Elemente helfen, das Blech in der gewünsch­ten Position zu halten, um genaue Schnitte zu ermög­li­chen. Der Anschlag kann für Seri­en­ar­bei­ten auf feste Maße ein­ge­stellt werden.
  5. Tisch: Der Schnei­de­tisch dient als Arbeits­flä­che, auf der das Blech posi­tio­niert und gehalten wird. Bei vielen Schlag­sche­ren ist der Tisch mit Füh­rungs­schie­nen oder Linealen aus­ge­stat­tet, um präzise Schnitte zu ermöglichen.

Anwendungsbereiche

  • Metall­ver­ar­bei­tung: Schlag­sche­ren werden in der Blech­be­ar­bei­tung verwendet, um Bleche aus Mate­ria­li­en wie Stahl, Aluminium oder Edelstahl auf Maß zu schneiden.
  • Bau­in­dus­trie: Sie kommen in der Bau­in­dus­trie zum Einsatz, um Metall­plat­ten für Dach­kon­struk­tio­nen, Fas­sa­den­ver­klei­dun­gen und andere Bau­pro­jek­te zuzuschneiden.
  • Fahr­zeug­bau: In der Automobil- und Luft­fahrt­in­dus­trie werden Schlag­sche­ren verwendet, um Metall­tei­le für Karos­se­rien und andere Bauteile zuzuschneiden.
  • Her­stel­lung von Geräten und Maschinen: Maschinen- und Gerä­te­bau­er nutzen Schlag­sche­ren, um präzise Metall­tei­le zuzu­schnei­den, die in der Pro­duk­ti­on benötigt werden.

Vorteile der Schlagschere

  • Präzise und gerade Schnitte: Schlag­sche­ren ermög­li­chen es, Bleche exakt und gerade zu schneiden, was für viele indus­tri­el­le Anwen­dun­gen uner­läss­lich ist.
  • Hohe Effizienz: Schlag­sche­ren sind schnell und in der Lage, große Mengen Material in kurzer Zeit zu ver­ar­bei­ten, was sie ideal für Seri­en­fer­ti­gung macht.
  • Viel­sei­tig­keit: Die Maschine kann für ver­schie­de­ne Blech­ma­te­ria­li­en und ‑dicken verwendet werden, indem einfach der Schneid­spalt angepasst wird.
  • Geringer War­tungs­auf­wand: Schlag­sche­ren haben eine robuste Kon­struk­ti­on und benötigen im Vergleich zu anderen Maschi­nen­ar­ten weniger Wartung.

Nachteile der Schlagschere

  • Begrenzte Schnitt­for­men: Schlag­sche­ren sind auf gerade Schnitte beschränkt. Für komplexe oder gekrümmte Schnitte müssen andere Schneid­me­tho­den wie Laser­schnei­den oder Plas­ma­schnei­den verwendet werden.
  • Mate­ri­al­ver­for­mung: Bei dicken Mate­ria­li­en oder falscher Ein­stel­lung des Schneid­spalts kann es zu Ver­for­mun­gen an den Schnitt­kan­ten kommen.
  • Lärm­ent­wick­lung: Der mecha­ni­sche Schnitt­vor­gang kann sehr laut sein, besonders bei dickeren Mate­ria­li­en, was den Einsatz von Schall­schutz­maß­nah­men erfor­der­lich macht.

Alternativen zur Schlagschere

  • Laser­schneid­ma­schi­ne: Laser­schnei­der bieten extreme Präzision und können sowohl gerade als auch komplexe Schnitt­mus­ter in Metallen und anderen Mate­ria­li­en ausführen. Sie sind jedoch teurer in der Anschaf­fung und im Betrieb.
  • Plas­ma­schneid­an­la­ge: Eine Plas­ma­schneid­an­la­ge eignet sich für dickere Mate­ria­li­en und kann auch gekrümmte Schnitte durch­füh­ren. Sie bietet eine größere Fle­xi­bi­li­tät, ist jedoch nicht so präzise wie Laserschneiden.
  • Was­ser­strahl­schneid­an­la­ge: Diese Methode verwendet einen Hochdruck-Was­ser­strahl, der auch dichte Mate­ria­li­en schneiden kann. Die Was­ser­strahl­schneid­ma­schi­ne ist besonders geeignet für Mate­ria­li­en, die nicht durch Hitze beein­träch­tigt werden dürfen.
  • Stanz­ma­schi­ne: Für das Schneiden kleinerer, wie­der­hol­ba­rer Formen in Metall­plat­ten kann eine Stanz­ma­schi­ne eine gute Alter­na­ti­ve sein, sie ist jedoch auf bestimmte Formen und Muster beschränkt.