Rundtaktmaschine

Anwendungsbereiche & Alternativen zur Rundtaktmaschine

Eine Rund­takt­ma­schi­ne ist eine auto­ma­ti­sier­te Werk­zeug­ma­schi­ne, die für die Seri­en­fer­ti­gung von Bauteilen ein­ge­setzt wird. Der Name „Rund­takt­ma­schi­ne“ leitet sich von ihrem cha­rak­te­ris­ti­schen Rundtisch ab, auf dem Werk­stü­cke in einer rotie­ren­den Bewegung von Station zu Station bewegt werden. Diese Maschinen ermög­li­chen die effi­zi­en­te Bear­bei­tung eines Bauteils an mehreren Arbeits­sta­tio­nen gleichzeitig.

Funktionsweise

Die Rund­takt­ma­schi­ne besteht aus einem rotie­ren­den Rundtisch, auf dem Werk­stü­cke in Vor­rich­tun­gen oder Spann­sys­te­men befestigt sind. Der Tisch bewegt die Werk­stü­cke in fest­ge­leg­ten Takten von einer Bear­bei­tungs­sta­ti­on zur nächsten. Jede Station führt eine spe­zi­fi­sche Aufgabe wie Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen oder Montieren aus. Während ein Werkstück bear­bei­tet wird, laufen an den anderen Stationen parallel die Bear­bei­tungs­schrit­te für weitere Werk­stü­cke ab, was eine hohe Pro­duk­ti­vi­tät ermöglicht.

Anwendungsbereiche

Rund­takt­ma­schi­nen kommen in der Auto­mo­bil­in­dus­trie zum Einsatz, etwa für die Bear­bei­tung von Motor­kom­po­nen­ten oder Getrie­be­tei­len. In der Elek­tro­in­dus­trie werden sie zur Her­stel­lung von Steck­ver­bin­dern, Gehäu­se­tei­len oder kleinen Bauteilen genutzt. Die Medi­zin­tech­nik verwendet Rund­takt­ma­schi­nen zur Fertigung von Implan­ta­ten oder chir­ur­gi­schen Instru­men­ten. Auch in der Mikro­me­cha­nik und Uhren­in­dus­trie sind solche Maschinen ver­brei­tet, da sie eine präzise Bear­bei­tung kleiner und komplexer Bauteile ermöglichen.

Vorteile

  • Hohe Pro­duk­ti­vi­tät durch parallele Bear­bei­tung mehrerer Werkstücke
  • Präzise und wie­der­hol­ge­naue Bear­bei­tung, ideal für Serienproduktion
  • Viel­sei­tig­keit durch die Mög­lich­keit, ver­schie­de­ne Bear­bei­tungs­sta­tio­nen zu kombinieren
  • Reduktion von Rüst­zei­ten durch auto­ma­ti­sche Spannsysteme

Nachteile

  • Auf­wen­di­ge Wartung und Repa­ra­tu­ren, da mehrere Bear­bei­tungs­sta­tio­nen inte­griert sind
  • Abhän­gig­keit von hoch­prä­zi­sen Vor­rich­tun­gen und Werkzeugen

Alternativen zur Rundtaktmaschine

  1. Trans­fer­stra­ße
    In einer Trans­fer­stra­ße werden Werk­stü­cke ebenfalls von Station zu Station bewegt, jedoch linear statt rotierend. Dieses System ist für lange und groß­for­ma­ti­ge Bauteile geeignet, bietet jedoch weniger Kom­pakt­heit und Flexibilität.
  2. Bear­bei­tungs­zen­trum
    Bear­bei­tungs­zen­tren sind uni­ver­sel­le Werk­zeug­ma­schi­nen, die ver­schie­de­ne Bear­bei­tungs­schrit­te an einem Werkstück in einem Spann­vor­gang durch­füh­ren können. Sie sind flexibler als Rund­takt­ma­schi­nen, jedoch nicht so effizient für hoch­vo­lu­mi­ge Produktionen.
  3. Dreh­tel­ler-Mon­ta­ge­ma­schi­ne
    Diese Maschinen sind speziell für Mon­ta­ge­schrit­te kon­zi­piert und verwenden ebenfalls rotie­ren­de Platt­for­men. Sie eignen sich gut für die schnelle Montage, bieten jedoch keine umfang­rei­chen Bearbeitungsmöglichkeiten.
  4. Revolver-Dreh­ma­schi­ne
    Diese Maschinen erlauben ebenfalls die Bear­bei­tung in schnellen Takten, jedoch ohne rotie­ren­den Tisch. Revolver-Dreh­ma­schi­nen sind kompakter und flexibler, aber weniger effizient für sehr hohe Produktionsmengen.
  5. Flexible Fer­ti­gungs­zel­le (FFC)
    Flexible Fer­ti­gungs­zel­len bestehen aus mehreren Maschinen, die durch Roboter oder För­der­sys­te­me verbunden sind. Sie bieten maximale Fle­xi­bi­li­tät bei der Bear­bei­tung, sind jedoch deutlich teurer und benötigen mehr Platz.