Biegewalze

Eine Bie­ge­wal­ze ist eine Werk­zeug­ma­schi­ne, die zum Biegen und Formen von Blechen und Profilen verwendet wird. Sie wird in der Metall­ver­ar­bei­tung ein­ge­setzt, um Mate­ria­li­en wie Stahl, Aluminium oder Kupfer in zylin­dri­sche oder konische Formen zu biegen. Diese Maschine ist in der Lage, präzise Biegungen zu erzeugen und ist unver­zicht­bar in der Her­stel­lung von Rohren, Tanks, Gehäusen und anderen Bauteilen, die eine gekrümmte Form erfordern.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Bie­ge­wal­ze besteht aus mehreren Hauptkomponenten:

• Walzen: Die Haupt­kom­po­nen­ten der Bie­ge­wal­ze sind die Walzen, meist drei oder vier, die aus hoch­fes­tem Stahl bestehen. Die Walzen sind an ihrer Ober­flä­che glatt oder mit einer spe­zi­el­len Riffelung versehen, um das Material zu greifen und es präzise zu biegen.
• Antriebs­sys­tem: Ein moto­ri­sier­tes Antriebs­sys­tem sorgt für die Rotation der Walzen. Der Antrieb kann mecha­nisch, hydrau­lisch oder elek­trisch sein und ermög­licht eine gleich­mä­ßi­ge Bewegung der Walzen, um das Blech zu biegen.
• Bie­ge­ver­stell­vor­rich­tung: Diese Vor­rich­tung ermög­licht das Ver­stel­len der Position der oberen oder seit­li­chen Walzen, um den Bie­ge­win­kel und die ‑tiefe zu kon­trol­lie­ren. Dadurch können unter­schied­li­che Radien und Formen gebogen werden.
• Steue­rungs­ein­heit: Moderne Bie­ge­wal­zen sind mit einer Steue­rungs­ein­heit aus­ge­stat­tet, die es ermög­licht, den Bie­ge­vor­gang zu pro­gram­mie­ren und zu auto­ma­ti­sie­ren, um kon­sis­ten­te und präzise Ergeb­nis­se zu gewährleisten.
• Mate­ri­al­füh­rung: Füh­rungs­ele­men­te helfen dabei, das Blech korrekt in die Walzen ein­zu­füh­ren und während des Bie­ge­vor­gangs zu sta­bi­li­sie­ren, um eine präzise Form­ge­bung zu gewährleisten.

Anwendungsbereiche

• Metall­ver­ar­bei­tung: In der all­ge­mei­nen Metall­ver­ar­bei­tung werden Bie­ge­wal­zen verwendet, um Rohre, Gehäuse, Träger und andere Bauteile her­zu­stel­len, die gekrümmte oder zylin­dri­sche Formen erfordern.
• Bau­in­dus­trie: In der Bau­in­dus­trie werden Bie­ge­wal­zen ein­ge­setzt, um Metall­pro­fi­le für Dach­kon­struk­tio­nen, Fassaden und andere archi­tek­to­ni­sche Elemente zu biegen.
• Auto­mo­bil­in­dus­trie: In der Auto­mo­bil­pro­duk­ti­on werden Bie­ge­wal­zen verwendet, um Karos­se­rie­bau­tei­le, Rahmen und andere struk­tu­rel­le Kom­po­nen­ten zu formen.
• Behäl­ter­bau: In der Fertigung von Tanks und Behältern werden Bie­ge­wal­zen ein­ge­setzt, um große Metall­ble­che zu zylin­dri­schen oder konischen Formen zu biegen.
• Schiffbau: In der Schiff­bau­in­dus­trie werden Bie­ge­wal­zen verwendet, um Metall­plat­ten und Profile für die Kon­struk­ti­on von Rümpfen und anderen Schiffs­tei­len zu formen.

Vorteile der Biegewalze

• Hohe Präzision: Bie­ge­wal­zen ermög­li­chen präzise und gleich­mä­ßi­ge Biegungen, was zu qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Produkten führt.
• Effizienz: Bie­ge­wal­zen bieten eine schnelle und effi­zi­en­te Methode, um Blech und Profile zu biegen, was die Pro­duk­ti­ons­zeit verkürzt und die Kosten senkt.
• Wie­der­hol­ge­nau­ig­keit: Moderne Maschinen mit CNC-Steuerung bieten eine hohe Wie­der­hol­ge­nau­ig­keit, was die Kon­sis­tenz und Qualität der her­ge­stell­ten Teile verbessert.
• Redu­zier­te Mate­ri­al­be­las­tung: Die gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der Bie­ge­kräf­te minimiert das Risiko von Mate­ri­al­ris­sen oder Ver­for­mun­gen, was die Qualität des End­pro­dukts erhöht.

Nachteile der Biegewalze

• Platz­be­darf: Bie­ge­wal­zen sind große Maschinen, die viel Platz in einer Werkstatt oder Pro­duk­ti­ons­hal­le benötigen, was die Fle­xi­bi­li­tät bei der Ein­rich­tung der Pro­duk­ti­ons­an­la­gen einschränkt.
• War­tungs­auf­wand: Regel­mä­ßi­ge Wartung und Kali­brie­rung sind erfor­der­lich, um die optimale Leistung und Präzision der Maschine zu gewährleisten.
• Begrenzte Bie­ge­for­men: Bie­ge­wal­zen sind haupt­säch­lich auf die Her­stel­lung von zylin­dri­schen und konischen Formen beschränkt und bieten weniger Fle­xi­bi­li­tät bei kom­ple­xe­ren Formen.

Alternativen zur Biegewalze

• Abkant­pres­se: Eine Abkant­pres­se wird verwendet, um Blech durch Biegen entlang einer geraden Linie zu formen. Sie bietet mehr Fle­xi­bi­li­tät bei der Her­stel­lung komplexer Formen, ist jedoch weniger geeignet für lange, kon­ti­nu­ier­li­che Biegungen.
• Rund­bie­ge­ma­schi­ne: Rund­bie­ge­ma­schi­nen sind spe­zia­li­siert auf das Biegen von Rohren und Profilen und bieten präzise Kontrolle über den Bie­ge­ra­di­us. Sie sind jedoch weniger viel­sei­tig als Bie­ge­wal­zen für die Bear­bei­tung von Blechen.
• Walzen-Richt­ma­schi­nen: Diese Maschinen dienen dazu, gekrümmte oder gewellte Bleche zu glätten und zu richten. Richt­wal­zen bieten eine präzise Kontrolle über die Bie­ge­kräf­te, sind jedoch für das eigent­li­che Biegen weniger geeignet.
• Seg­ment­bie­ger: Seg­ment­bie­ger sind manuelle oder moto­ri­sier­te Maschinen, die für kleinere, präzise Bie­ge­ar­bei­ten verwendet werden. Sie bieten eine kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ve, sind jedoch auf kleine Bie­ge­ra­di­en und geringere Mate­ri­al­stär­ken beschränkt.
• CNC-Rohr­bie­ge­ma­schi­ne: Diese Maschinen sind speziell für das Biegen von Rohren ausgelegt und bieten eine hohe Präzision und Wie­der­hol­ge­nau­ig­keit. CNC-Rohr­bie­ge­ma­schi­nen sind jedoch weniger geeignet für das Biegen von Blechen und Profilen.